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Am 28. Juni endet die Übergangsfrist für das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen, ihre Websites barrierefrei zu gestalten, um allen Menschen, einschließlich Personen mit Einschränkungen, den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder von bis zu 100.000 €.

Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine Chance, Ihre Website für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen und die Nutzererfahrung zu verbessern. Dies haben wir schon in den ersten beiden Beiträgen zum Thema Barrierefreiheit dargestellt:

Heute erklären wir Ihnen, was Sie konkret unternehmen müssen, um Ihre Website BFSG-bereit zu machen.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Worauf Sie Ihre Website prüfen sollten
  • Welche Tools Ihnen dabei helfen
  • Worauf Sie in Zukunft achten müssen

Was sollte ich überprüfen?

In unseren letzten zwei Artikeln haben wir ja bereits einiges über Barrierefreiheit geschrieben. Wenn Sie die bisher nicht gelesen haben, dann fassen wir hier nochmal kurz zusammen, was zu einer barrierefreien Website gehört:

  • Kontrastreiche Farbgebung
  • Untertitel/Transkripte für Video- und Audioinhalte
  • Gut strukturierte und einfach erfassbare Texte
  • Gute, konsistente HTML-Struktur, Nutzung von ARIA-Attributen, Alt-Texte für Bilder etc.
  • Sinnerschließende Beschriftungen von Bildern, Buttons, Links etc.

Disclaimer

Bitte bedenken Sie, dass die hier zur Verfügung gestellten Informationen keine Rechtsberatung oder rechtliche Empfehlung darstellen. Die Informationen auf dieser Website sind allgemeiner Natur und dienen ausschließlich zu Informationszwecken.
Wenn Sie rechtlichen Rat für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von qualifizierten Anwälten einholen.

Viele dieser Dinge können Sie zwar selbst machen (z.B. Alt-Texte für all Ihre Bilder hinzufügen), für andere benötigen Sie allerdings technische Lösungen.

Beispiele von Tools zur Prüfung und Anaylse auf Barrierefreiheit?

Natürlich gibt es viele, meist kostenpflichtige Tools zur Analyse Ihrer Website. Wir wollen hier aber kostenfreie OpenSource Lösungen zur Prüfung und Analyse Ihrer Website vorstellen.

Google PageSpeed Insights & Lighthouse

Google PageSpeed Insights ist ein kostenloses Tool, das die Leistung und Geschwindigkeit Ihrer Website analysiert und Verbesserungsvorschläge bietet. Und es umfasst auch Auswertungen zum Thema Barrierefreiheit.
 https://pagespeed.web.dev/

Das gute: PageSpeed Insights liefert, wie der Name schon sagt, auch direkt weitere Infos: dazu gehört die Leistung & Geschwindigkeit Ihrer Website sowie eine erste Prüfung Ihrer SEO. Ebenso schlüsselt PageSpeed auf, welche Kriterien Sie erfüllen und wo Sie nachbessern sollten. Die Analyse wird sowohl für Desktop- als auch für Mobilgeräte ausgegeben.

Wenn Sie Google Chrome benutzen, können Sie auch direkt auf Ihrer Seite via DevTools und Lighthouse analysieren: Einfach im oberen Menü der Entwicklerkonsole Lighthouse auswählen und los geht’s.

PageSpeed ist also recht simpel zu bedienen und kommt ohne Plugin-Installationen aus. Aber: Es bewertet eventuell nicht alle relevanten Barrierefreiheits-Kriterien des BFSG. Ebenso analysiert es immer nur eine Seite – um Ihren kompletten Webauftritt zu untersuchen, müssten Sie also alle Seiten und Unterseiten einzeln von PageSpeed Insights untersuchen lassen.

Browsererweiterungen: WAVE und Axe Accessibility

Wenn Sie sich nicht auf Googles Lösung verlassen wollen und lieber ein spezialisiertes Tool haben wollen, kommen Sie um Browsererweiterungen nicht herum. Zwei davon, die wir selbst einsetzen, sind WAVE und Axe Accessibility.

WAVE – Web Accessibility Evaluation Tool

WAVE wird von der WebAIM betrieben, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz an der Utah State Unversity:  https://wave.webaim.org/

WAVE kann ähnlich wie PageSpeed Insights über die obige Website benutzt werden, WebAIM bietet aber auch ein Browser-Add-On, das Sie sich hier herunterladen können:

WAVE gibt Ihnen daraufhin einen Überblick über Ihre Website.
Der große Vorteil: Die Bewertungskriterien sind explizit an der WCAG 2.2-Richtlinie ausgerichtet, auf der auch das BFSG basiert. Sie sind also immer auf der sicheren Seite.

Nachteil: Das Interface kann etwas erschlagend wirken. Und auch hier müssen Sie alle Seiten und Unterseiten einzeln prüfen. Wenn Sie aber lieber ein spezialisiertes Tool statt des Rundumschlags von PageSpeed haben wollen und noch dazu eine gemeinnützige Organisation statt eines großen Tech-Konzerns unterstützen wollen, dann sollten Sie WAVE ausprobieren.

axe DevTools Accessibility

Die zweite Browsererweiterung, die wir verwenden, ist Axe Accessibility: 

Im Gegensatz zu WAVE ist axe eine Erweiterung für das DevTool des Browser. Das macht sie vor allem für Webdesigner, Programmierer und Tester interessant.

Das Tool gibt Ihnen, nachdem Sie einen kurzen Bericht mit allen Fehlern. Für jedes gefundene Problem liefert Axe nicht nur eine Beschreibung, sondern auch Links zu detaillierten Erklärungen der WCAG-Richtlinien und Vorschläge zur Behebung des Problems. Das hilft Entwicklern, die Anforderungen zu verstehen und die richtigen Korrekturen vorzunehmen.

In der Pro-Version können Sie den Test sogar noch weiter finetunen und spezielle Elemente testen lassen.

Aber auch hier müssen Sie stets jede Seite einzeln testen lassen. Um Fehler aber gar nicht erst auftreten zu lassen, können Sie auch direkt in WordPress ansetzen.

WP Accessibility – WordPress Plugin mit Basisfunktionen zur Barrierefreiheit

WP Accessibility ist ein kostenloses Plugin für WordPress, welches Sie hier finden: https://wordpress.org/plugins/wp-accessibility/

WP Acessibility behebt einige der Probleme, die WordPress-Themes in Bezug auf Barrierefreiheit so mit sich bringen. So fügt es u.a. Sidebars zur Anpassung von Schriftgröße und Kontrast hinzu. Das ist enorm nützlich für Menschen mit Sehschwächen und sollte dringend eingebaut werden – WP Accessibility bietet eine schnelle und kostenlose Option dafür. Ebenso hilft es bei der konsequenten Anwendung von ARIA-Attributen. 

WP Accessibility macht also nicht nur auf Probleme aufmerksam, es behebt gleich einige für Ihre Website. 
Aber: Es löst bei weitem nicht alle Probleme. Die Entwickler machen dies auch ganz transparent klar: WP Accessibility ist nicht dafür gedacht, Ihre Website nach Richtlinien wie dem BFSG oder der zugrundeliegenden WCAG-Richtlinie fit zu machen. Ebenso ist es keine Rundum-Sorglos-Lösung. WP Accessibility ist eher ein Tool, das Ihnen hilft, Ihre Website in einigen Bereichen zugänglicher zu machen – gravierende Probleme mit der Barrierefreiheit wird es nicht lösen.

Wie kann ich in Zukunft barrierefrei bleiben?

Das Einfügen von Plugins wie WP Accessibility ist, auch wenn es nicht alle Probleme behebt, auf jeden Fall besser als nichts.

Ebenso gibt es Dinge, die Sie in Zukunft beachten können. Denken Sie beispielsweise daran, dass Sie für jedes Bild, das Sie hochladen, Alt-Texte hinzufügen.

Sie dürften allerdings schon bemerkt haben, dass die meisten Tools nur kurze Überblicke bieten und oftmals nur eine einzige Seite analysieren. Den Aufwand, jede einzelne Seite bei PageSpeed oder WAVE einzugeben, können Sie sich wahrscheinlich vorstellen. 
Und dann haben Sie erst die Analyse. Umbauen und die Fehler beheben müssen Sie selbst. 

Die derzeit beste Option dafür ist DigiAccess:  https://www.digiaccess.org/

DigiAccess bietet ein Assistenztool, das direkt mit der Website verbunden wird und dann aktiv wird. Die Software implementiert daraufhin technische Maßnahmen wie Tastaturnavigation, Anpassungen für Screenreader, Kontraste und Schriftgrößenanpassungen usw. Ebenso wird Ihre Website regelmäßig analysiert und bewertet. DigiAccess bietet ähnliche Services auch für PDF-Dateien, sodass auch eingebundene PDFs barrierefrei werden. 

Daher haben auch wir uns entschieden, mit DigiAccess zusammenzuarbeiten. Wenn Sie also keine Lust haben, händisch jede einzelne Seite zu überprüfen und selbst alles zu überarbeiten, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir bieten neben einem Audit auch eine vollständige technische Überarbeitung Ihrer Seite nach den BFSG-Vorgaben – sorgenfrei und ohne Mehraufwand für Sie.

Machen Sie Ihre Website jetzt BFSG-konform und erhöhen Sie ganz nebenbei Traffic und Umsätze – fragen Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch an: Tel.0521 44812175 
Mail: info@bunte-tk.de
Kontaktformular: https://www.bunte-tk.de/kontakt 

Beginnen Sie noch heute mit der Umsetzung der BFSG-Anforderungen, um Ihre Website barrierefrei zu gestalten und potenzielle Bußgelder zu vermeiden.

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